Die Rundstrecke durch die Emder Stadtgräben übt auf die Energiebündel eine besondere Anziehungskraft aus. Auch dieses Jahr ging es wieder durch die engen Kurven, Kanäle und Brückendurchfahrten quer durch die Stadt vorbei an Villen, Parks und der Kunsthalle.
Emden Rund ist eine der spektakulärsten Langstreckenregatten für Drachenboote in Deutschland. In zwei Läufen gegen die Uhr geht’s durch 17 enge Kurven, davon sechs, welche von den Steuerleuten nur mit viel Erfahrung, Geschick und einem eingespielten Team gemeistert werden können. Einen fast legendären Ruf hat die von allen Mannschaften gefürchtete „grüne Hölle“ erworben, wo die Taktik zum Durchfahren dieses besonders flachen Streckenabschnitts entscheidend ist.
Wie immer begann die Veranstaltung am Freitagabend mit der traditionellen Lampionfahrt durch die von den Anwohnern illuminierten Kanäle bei fast mediterraner Sommeratmosphäre. Die geschmückten und beleuchteten Boote, die Trommler vor der Kunsthalle, das Feuerwerk und die zahlreichen Zuschauer haben für Emder Verhältnisse Karnevalsstimmung aufkommen lassen. Im Hafen des Emder Segelvereins wurde bis spät in die Nacht noch kräftig gefeiert.

Am Samstagmorgen wurde es dann ernst. 36 Teams traten zum ersten Lauf an und starteten einzeln gegen die Uhr zur 3,2 km langen Runde. Mit den Energiebündeln, den TVK Pink Dragons und dem Team TVK war Essen gleich mit drei Booten aus einem Verein vertreten.
Die Energiebündel legten mit 18:32 Minuten sofort die drittbeste Zeit der Fun-Sportklasse vor.
Im zweiten Lauf mit 4,4 km Streckenlänge ging es gleich zweimal durch die „grüne Hölle“. Mit ruhigen, kraftvollen Schlägen kam das Team super durch und hatte noch genügend Kraft für einen langen Endspurt. Trainerin Anja musste in der letzten engen Kurve an der Kunsthalle alle ihre Steuerkünste einsetzen, um im Renntempo nicht die Mauer zu touchieren – die Zuschauer jubelten und den Paddlern stockte der Atem. Nach einem furiosen Endspurt auf der endlos langen Zielgerade wurde die Schallmauer von 25 Minuten mit 26:01 nur ganz knapp verfehlt. Auch in der Gesamtwertung ging es eng zu. Zehn Teams lagen innerhalb von 44 Minuten. Mit 44:33 Minuten wurden wir hochzufrieden und begeistert von zwei tollen Läufen sechster.
Mit diesem Ergebnis und den Erfolgen der letzten acht Jahre wird unsere Trainerin Anja ihr Team an einen neuen Trainer abgeben. Das für ein erfolgreiches Training nötige Engagement und der damit verbundene Zeitaufwand sind zu viel geworden. Als Paddlerin wird sie sich weiter für die Energiebündel einsetzen. In Emden ist sie von ihrem Team bis nach Mitternacht gewürdigt und gefeiert worden: „Ein Team ein Schlag – denn wir sind die Energiebündel!“
